Diese Überschrift bezieht sich natürlich nur auf den doppelten Auftritt der HAGO dieses Jahr in Most und nicht etwa auf ein Fußballspiel, denn bei dieser Enge im Fahrerlager, wäre das auch nicht möglich gewesen. Der Veranstalter der tschechischen Meisterschaft, hatte alles auf die Beine gebracht was Räder hat und hat es gut gemeistert. Das die Bauarbeiten in und um diese schöne Rennstrecke noch lange nicht zu Ende sind, das haben wir alle gesehen und haben dabei auch Verständnis für das eine oder andere Provisorium.
Schon bei der Anreise, am Donnerstag – Abend, hatte ich ein ungutes Gefühl, denn Petrus ließ es von oben nur so schütten und die Hoffnung, dass es auf der anderen Seite des Kammes, besser aussehen würde, das war nur Wunsch, denn die Realität sah anders aus. Als ich ins Fahrerlager einreiste, traf mich nicht nur der Regen erbarmungslos, sondern auch die “Unbelehrbaren” der HAIGO, hatten schon wieder für Freund und Feind, den HAIGO – Stellplatz unter sich aufgeteilt. Sie hatten wieder Stricke, Bänke, Tische und Stühle dazu benutzt, um ja ihren vermeintlichen Freunden einen Platz und ihren ebenfalls vermeintlichen “Feinden” keinen Platz zu sichern. Da es nun, nach sieben Jahren immer noch nicht in den Köpfen angekommen ist, werde ich in Zukunft eine Möglichkeit finden und werde diese Wunschplätze verkaufen. Damit bekommt Anett eine vollkommen neue Einnahmequelle und ein wenig mehr Geld, in die sowieso schon leere HAIGO – Kasse.
Die andere Seite der Medaille sieht auch nicht besser aus und betrifft die Abreise aus dem Fahrerlager. Einige von uns verlassen die Veranstaltung so, als ob es zu Hause brennt. Anstand oder gar sportliche Fairness, kennen sie nicht. Immer wieder habe ich bei den Fahrerbesprechungen darauf hingewiesen, dass die Siegerehrung ein Bestandteil der Veranstaltung ist. Es ist schon so schlimm geworden, das sogar die zu “Ehrenden” bereits 30 Minuten nach dem Ende ihres Rennens, dass Fahrerlager verlassen haben und ich mit dem Rest der Mannschaft dumm da stehe. Nun muss ich natürlich gestehen, dass dieses “Gehabe ” der Fahrer, kein HAIGO – Problem ist und das es in anderen Rennserien genauso zu geht. Deshalb hat der ADAC, als Veranstalter des ADAC – GT – Weekend am Lausitzring , folgende Festlegung getroffen : Wer das Fahrerlager vor Beendigung des letzten Rennens verlässt, wird vom Veranstalter zur Rechenschaft gezogen.
So viel zum nächsten Rennen, als Information für unsere Fahrerschaft.
Nach dem fast alle Fahrer, das freie Training am Freitag genutzt hatten, war das Qualifying des vierten Wertungslaufes 2011, am Samstag – Nachmittag zu absolvieren. Alles verlief nach Plan und so konnten am Sonntag – Vormittag, Nils-Holger Wilms bei der Formel und Michael Krings bei den Tourenwagen, jeweils die “Pole” einnehmen. Unsere beiden Formel – Klassen waren zuerst dran und lieferten, den zweitausend angereisten Zuschauern, eine hervorragende Show. Bis zur fünften Runde, lieferte sich Altmeister Heinz Siegert mit seinem MT 77, ein hervorragendes Rennen mit N.-H.Wilms. Dahinter lauerten mit nur wenigen Metern Abstand, schon Schwarze, Opitz, Thalmann, Tanzmann und Keilig. Dahinter kämpfte die Gruppe – Vogel, Braun,Wolters, Koitsch und Dietrich mit Vehemens um den Anschluss zur Spitze.
Als Tanzmann das Loch nach vorn schließen wollte, fand er in Falk Schwarze einen Widersacher, der um keinen Preis der Welt, seinen Platz kampflos hergeben wollte. Ich weiß nicht, ob die beiden sich irgendwo berührt hatten, aber Tanzmann kam plötzlich allein und hinter der Spitzengruppe am Start – und Ziel vorbei. Vorn, überschlugen sich zur Freude der Zuschauer die Ereignisse, denn beim Angriff auf Wilms, platzte Heinz Siegert der Motor und sein MT 77 fing kurzzeitig Feuer. Das ausgetretene Öl hatte sich am Auspuff entzündet, aber die Tschechen waren wirklich schnell und konnten das Feuer ruck zuck löschen. Ganz leise, hatte sich der junge Thomas Hoffmann mit dem Estonia 25 herangepirscht und wollte nach der Krone greifen, aber leider erwischte auch ihn in der letzten Runde, die berühmte “Defekthexe” und verhinderte einen Platz auf dem “Treppchen”.
Hinter Wilms waren Schwarze und Opitz schlau genug und fuhren für sich die Plätze zwei und drei nach Hause. Der in der Meisterschaft führende Thalmann, rettete vor dem näherkommenden Tanzmann Platz vier, denn er hatte einen gebrochenen Auspuff und hätte sich nicht mehr wehren können. Bei unseren “Kleinen” sah die Sache eher trostlos aus. Die Beteiligung unserer Easter – Fahrer lässt sehr zu wünsche übrig und der Rest hatte technische Probleme. So standen am Sonntag zum ersten Rennen, nur Tobias Worm und Frank Jakob auf dem Siegerpodest, denn keiner der restlichen Gruppe schaffte es ins Ziel.
Der erste Lauf der HAIGO – Tourenwagen, sah endlich wieder sechzehn Teilnehmer am Start und besonders erfreulich war, dass die Skoda`s wieder da sind. Maik Thomas hatte aber nur zwei der wunderschönen 130 RS mitgebracht, denn Vater Lothar hat sich mit nunmehr 75 Jahren, vom aktiven Motorsport zurückgezogen. Er bleibt der HAIGO aber erhalten und auf diesem Weg noch einen nachträglichen Glückwunsch, alles Gute und viel Gesundheit für Lothar Thomas. Ein herzliches Dankeschön auch an Marcus Gesell, der nun “vollwertiges” HAIGO-Mitglied geworden ist und seinen Einstand auch gleich mit einem Laufsieg dokumentierte. Am Anfang sah das aber alles gar nicht so aus, als aber der Samara von Micha Krings, dem Schleizer seinen Dienst versagte, war der Weg für Gesell frei. Nur viel Platz war da nicht, denn hinter Gesell lauerten Fischer, Dominic Georg und Rossner, nur auf einen Fehler des Siegers, dann wären sie sofort zu Stelle gewesen und hätten die “Blumen” gerne abgeholt. Immer wieder bin ich begeistert, wie eng das Feld der Tourenwagen zusammen liegt. Nach dem Rossner als Vierter die Ziellinie überfahren hatte, vergingen nach einer Distanz von 10 Runden, nur ganze 24 Sekunden und der Rest des Feldes war im Ziel. Nur Klaus Pchayek, der sich nun für die HAIGO entschieden hat, aber über ein Jahr nicht auf der Rennstrecke war, brauchte ein paar Sekunden mehr.
Der zweite Lauf der Formel war der reinste Horror. Wir wären nach der Interserie dran gewesen, aber das Rennen wurde wegen “Starkregen” abgebrochen. Der Rennleiter bestellte mich in den Turm und teilte mir mit, dass er eine endgültige Entscheidung über die Reifenwahl, erst kurz vor dem Start treffen kann. Das hieß, dass alle Teams das ganze Equipment mit in die Startaufstellung schleppen musste. Nun sind ja nicht alle so reichlich mit “Schraubern” ausgestattet und mein “Vize-TK” Hagen, hatte Schwerstarbeit zu vollbringen. Nur unser Formel-Kücken, Micha Wolters aus dem Norden der Bundesrepublik, saß ganz ruhig im Auto und hatte “seine” Entscheidung getroffen, er startete mit Slicks. Die tschechischen Profi-Teams hatten Sonntag – früh den Flugplatz in Prag angerufen und der hatte ab 10:00 Uhr, Regen für den ganzen Tag gemeldet. Das sah in Most aber nicht so aus und der Rennleiter entschied in der Startaufstellung auf – wetrace – das heißt, freie Reifenwahl. Alle standen auf Regenreifen, nur Wolters nicht. Wenn es auf der Ideallinie trocken geworden wäre, hätte er das Rennen gewinnen können, so blieb es aber nass und er konnte seine Auto besser kennen lernen, weil er sich in jeder zweiten Kurve drehte.
Die Musik und eine beachtenswerte Sensation spielte sich aber an der Spitze ab. Wilms wieder auf Pole, wollte natürlich gleich zu Beginn die Fronten klären, aber sein nun endgültig festgeschriebener ML 90, mag Regen gar nicht. Nils ist auch schlau genug, um nicht für einen Tagessieg, die Meisterschaft zu riskieren und so kämpfte er zwar um seine Position und ließ den stark fahrenden Klaus Tanzmann aber passieren. Zum ersten Mal seit langer Zeit, führte ein neues Gesicht das Feld der Mondial an. Aber Wilms blieb auf Tuchfühlung und um ein Haar hätte es auch geklappt, denn Tanzmann “strauchelte” in der aller letzten Rechts vor Start – und Ziel, aber es reichte für ihn zum Sieg. Henrik Opitz fehlte schon in der ersten Runde, in Runde zwei fehlte Schreck und in der vierten auch noch Hoffmann, aber dann war Schluss mit Ausfällen und die Truppe kam relativ geschlossen mit Keilig, Schwarze, Thalmann, Koitsch, Vogel, Dietrich und Stehr über die Ziellinie.
Was sich am Vormittag bei unseren Tourenwagen abzuzeichnen drohte war am Nachmittag nur noch Schall und Rauch. Im ersten Rennen des Tages, lagen nur noch Fronttriebler vorn und die Samara Fraktion schien unschlagbar zu sein. Im zweiten Lauf drehte sich aber die ganze Angelegenheit vollkommen zu Gunsten der Hecktriebler und Kai-Uwe Rossner und des wieder stark fahrende Norbert Haupt mit dem Melkus-Spyder, waren am Ende glückliche Menschen. Was war passiert, die Samaras hatten einen Schwächeanfall und Tibor Georg, Marcus Gesell, Fritz Berger und zu aller Schande, auch noch kurz vor Toresschluss Micha Krings, mussten ihre Autos mit Defekten unterwegs parken. Nur Geburtstagskind Dominic Georg, rettete für das Ansehen der Samaras und schaffte einen dritten Platz in Ziel.
Die Hauptsache aber war, dass die HAIGO`s wieder ein unfallfreies Wochenende hatten und nun denn Rest der Saison in Ruhe angehen können.
Das ADAC – GT – Weekend, vom 02. – 04.09.2011 auf dem Lausitzring, wird ein Höhepunkt im Kalender der HAIGO sein. Treffen wir uns gut vorbereitet dort und machen Motorsport, wie wir es immer machen.
Stromhardt Kraft und Anett